Das AIT Austrian Institute of Technology leistet gemeinsam mit Tieto einen Forschungsbeitrag zur Entwicklung innovativer, digitaler Design- und Interaktionskonzepte in Fußballfan-Gemeinden.

Das Projekt

Kooperation von AIT und Tieto Austria

Koordiniert vom Center for Technology Experience des AIT Austrian Institute of Technology GmbH entwickeln die Projektpartner*innen AIT und Tieto Austria Interaktionskonzepte für Fußballfans im Stadion und abseits davon. Das Forschungsteam testet diese Konzepte mit Studienteilnehmer*innen und erforscht dadurch deren Potenzial bei begeisterter Fußballfans. Im Fokus stehen die Berücksichtigung von Fans mit verschiedenen Geschlechteridentitäten, Individuen als auch die Crowd.

Gelebte Inklusion bei Fußball-Fans

Wie kann der Einsatz digitaler Technologien, dazu beitragen das aktuelle Fußballerlebnis gender-sensibel zu erweitern? Welche Rolle spielen dabei Geschlechteridentitäten? Diese und weitere Fragestellungen werden von Tieto Austria und AIT in Kooperation erforscht.

Erhöhtes Zugehörigkeitsgefühl und gesteigerte Umsätze

Sowohl das individuelle als auch das gemeinschaftliche Fan-Erlebnis sind von verschiedensten Kriterien geprägt. Aufgrund vorherrschender Paradigmen zielen fußballrelevante Services nach wie vor besonders auf Männer ab. Eine inklusivere Ansprache einer Vielzahl von Fan-Gruppen – mit ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden – birgt womöglich ein großes wirtschaftliches Potential. Dazu forschen das AIT in Kooperation mit Tieto Austria nun im Detail.

Bündeln der Energie von Sport-Fans, on- und off-site

Das Fan-Erlebnis beginnt oft lange vor dem tatsächlichen Fußball-Match, und es endet nicht mit dem Schlusspfiff. Fan-Gruppen können durch Digitalisierung vereint werden, auch wenn sie nicht an einem Ort sind. Wie Fan-Clubs und Unternehmen das Fan-Erlebnis mittels digitaler Möglichkeiten erweitern können, soll Teil der Forschungsergebnisse von GenSaTion sein.



Projektziele

Ziel des Projekts GenSaTion ist die Entwicklung gendersensibler, emotionsbasierter und digital unterstützter Interaktions- und Designkonzepte. Die zu entwickelnden Design-Paradigmen gehen von theoretisch-empirischen Ansätzen zu hegemonialer Männlichkeit und theoretischen Konzepten zu Geschlecht in Verwobenheit mit weiteren sozialen Kategorien (“Intersektionalität”) aus. Auf Basis dieser werden gendersensible Designansätze und gendersensible Artefaktinteraktionskonzepte für Fußballfans unterschiedlicher Geschlechteridentitäten entwickelt.

Innovationsaspekte
Der Innovationsgehalt des Projekts liegt in der mehrdimensionalen Betrachtung von Design- und Interaktionskonzepten, in dessen Vordergrund die gendersensible Auseinandersetzung mit Sportfans sowie die entsprechende Berücksichtigung von Individuen und Crowd steht. Zukünftige Sportfans werden durch eine Vielzahl an Trends beeinflusst. Sie bringen sich aktiv in das Spielgeschehen ein (“Post-Passivität”), nehmen durchgehend an der Fan-Experience teil (“24/7 Fan” und erwarten sich einmalige Vor-Ort-Erfahrungen (“Extra Live”). Folgende Aspekte werden im Zuge dieses Forschungsvorhabens besonders hervorgehoben: Weibliches* Fantum und Diversität, Emotional Fan Experience, Wearable Technologien, Designing for Individuals & Crowd und methodologische Möglichkeiten von Virtual Crowd-Experiences.

Umsetzung

Die Umsetzung des Projekts erfolgt in 4 Schritten, der Faktorenidentifikation und -überprüfung, Entwicklung von Design- und Interaktionsansätzen, einem Proof of Concept (PoC) und der Verbreitung bzw. Verwertung der gewonnenen Erkenntnisse.

Kontextuelle Faktorenidentifikation
Dieses Arbeitspaket spezifiziert und validiert relevante Faktoren der Fan-Experience von Fußballevents und Fantum. Dabei werden Fans mit unterschiedlichen geschlechtlichen Identitäten miteinbezogen, um Faktoren für sportrelevanten Basisemotionen sowie deren fußball- und genderspezifischen Erweiterungen zu sammeln und zu systematisieren. Ergebnis dieses Arbeitspakets ist ein Faktorenkatalog, der Experience-Faktoren individueller Fans und Fancrowds auf Basis qualitativer Erhebungen sowie quantitativer Überprüfung enthält.

Design- und Interaktionsansätze
In diesem Arbeitspaket werden die identifizierten Faktoren in Szenarien aus Anwender*innen-Sicht mittels User-Centered Design-Ansatz überführt. Es erfolgt die Entwicklung von User Stories unter Berücksichtigung örtlicher Ko-Lokation und der limitierenden sozialen Normen.

In zwei Co-Design Workshops mit je sieben Personen unterschiedlicher Geschlechteridentitäten wird ein Co-Design-Prozess angestrebt. Ziel ist es, die im ersten Arbeitspaket definierten Faktoren für die Artefaktkonzeption aufzubereiten. Hier wird besonders auf vergeschlechtlichte Körper & Leibe im Kontext hegemonialer Verhältnisse geachtet.

In Hinblick auf die technologische Machbarkeit erfolgt ein Technologie-Screening und die Evaluierung von einsetzbaren Internet of Things (IoT)-Technologien für die Unterstützung einer gendersensiblen Fan-Experience.

Das Ergebnis dieses Arbeitspakets ist die Kombination der bisherigen Findings innerhalb eines Artefaktes mit besonderem Bezug auf Aktivierung und Verbundenheit.

Proof of concept
In diesem Schritt der Umsetzung werden kritische Aspekte der erarbeiteten Artefaktkonzepte im Sinne eines Research-through-Design-Prozess beleuchtet und diese in Bezug auf Aktivierung und Verbundenheit verbessert und bestätigt. Inbesondere sollen in diesem Paket die Nutzer*innen-Bedürfnisse, Anforderungen sowie Technologie-Akzeptanz (z.B. Privacy, Data Security), technologische Machbarkeit sowie wissenschaftliche und wirtschaftliche Verwertbarkeit berücksichtigt werden.

Verbreitung & Verwertung
In diesem Paket werden die entsprechenden Verbreitungs- und Verwertungsziele des Projekts definiert. Dies inkludiert die Kommunikation von relevanten Stakeholdern (u.a. Medien, oder über diese Homepage), Verbreitung von entsprechendem Projektinformationsmaterial (z.B. Flyer, Plakate) und die Verbreitung von Erkenntnissen über diverseste Kanäle (u.a. Webseiten, Social-Medien).

Blog und Neuigkeiten

Projektpartner*innen

AIT Austrian Institute of Technology GmbH

Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung und ist unter den europäischen Forschungseinrichtungen der Spezialist für die zentralen Infrastrukturthemen der Zukunft.

Tieto Austria

Mit einer starken skandinavischen Basis kombiniert Tieto globale Ressourcen mit lokaler Präsenz. In Österreich ist Tieto seit 2005 an drei Standorten – Wien, Graz und Linz – vertreten.

Kontakt

Julia Himmelsbach
julia.himmelsbach@ait.ac.at

AIT AUSTRIAN INSTITUTE OF
TECHNOLOGY GMBH

Giefinggasse 4
1210 Vienna

Daniela Kohlhauser
daniela.kohlhauser@tieto.com

Tieto Austria GmbH
Handelskai 94-96
33. Stock, Millennium Tower
1200 Wien

Fördergeber

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert und im Rahmen des Programms “Talente” durchgeführt.

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